Kirchenmusik (c) M. Kerk

In jeder der vier Kirchen des Seelsorgebereichs steht eine Orgel mit ihrer eigenen Geschichte und Disposition. Über Einordnung und Wirkung der Königin der Instrumente erzählt eine passende Einführung von Gerd Zacher (1929-2014) aus Essen.

 

Die Orgel in der christlichen Gemeinde

Ventile (c) M. Kerk

Sicher sind Gottesdienste ohne Orgel denkbar. Falls die Orgel zur Andachtsmaschine oder Gebetsmühle wird, sogar wünschenswert. Doch ist die verbreitete Meinung, dass eine Kirche auch eine Orgel brauche...

 KMD Prof. Gerd Zacher

 

Die Orgel in St. Bonifatius

Die Orgelempore in St. Bonifatius wurde im Jahr 1968 nachträglich errichtet und 1969 mit einer elekronischen Orgel ausgestattet. Lange Zeit gab es einen Fond, der extra für die Beschaffung einer "richtigen" Orgel gegründet worden war. Für eine neue Orgel reichte das Geld zwar nicht, aber die evangelische Friedenskirche in Bielefeld, die vor dem Abriss stand, bot 2010 ihre schöne Pfeifenorgel zum Verkauf an, und für diese sowie den Abbau, den Transport und den Aufbau in St. Bonifatius waren die Mittel aus dem Fond gerade ausreichend. Zwar konnte sie aus statischen Gründen und weil sie das Giebelfenster teilweise verdeckt hätte, nicht auf der Orgelempore aufgestellt werden, aber in ihren Abmessungen war sie wie geschaffen für den mittleren Wandteil zwischen zwei Stützpfeilern.

Die Bielefelder Orgel wurde 1972 von Detlef Kleuker, Brackwede gebaut und 1989 von der Firma Rudolf von Beckerath, Hamburg umgebaut. 2010 wurde sie in die Kirche St. Bonifatius nach Wuppertal umgesetzt und am 30. Oktober 2010 eingeweiht.

 

Disposition: 2 Manuale / Pedal, 15 Register

Hauptwerk

  • Prinzipal 8'
  • Holzflöte 8'
  • Oktave 4'
  • Gemshorn 4'
  • Waldflöte 2'
  • Mixtur 4-5f. 1/3'

Schwellwerk

  • Gedackt 8'
  • Rohrflöte 4'
  • Prinzipal 2'
  • Terzian 8/5'
  • Oktav 1'
  • Tremulant

Pedal

  • Subbass 16'
  • Gemshorn 8'
  • Nachthorn 4'
  • Fagott 16'

Koppeln: II/I, II/P, I/P

 

Orgel (c) M. Kerk

 

Die Orgel in St. Ludger

Die Kirche St. Ludger wurde von 1961-1964 gebaut und am 26. Februar 1967 konsekriert. Am 9. Juli 1967 wurde die neue Orgel der Firma B. Speith eingeweiht.

Die Orgel ist ein besonderes Schmuckstück der Kirche. Das Gehäuse aus dunklem Mahagoniholz gliedert sich in drei Teile: in das Mittelwerk und die beiden Seitenflügel. Die Orgel wurde 1967 von der Firma Bernhard Speith aus Rietberg gebaut nach dem Orgelprospektentwurf von W. Müller und M. Schwarz. Es handelt sich um eine Schleifladenorgel mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur und 1230 Pfeifen, 16 Registern und zwei Manualen.

 

Disposition: 2 Manuale / Pedal, 16 Register

Brustwerk

  • Holzgedackt 8'
  • Rohrflöte 4'
  • Prinzipal 2'
  • Sesquialter 2f.
  • Scharff 3f. 1'
  • Musette 8'

Hauptwerk

  • Prinzipal 8'
  • Spillflöte 8'
  • Oktave 4'
  • Waldflöte 2'
  • Mixtur 4-5f. 2'
  • Trompete 8'

Pedal

  • Subbass 16'
  • Offenbass 8'
  • Piffaro 4' +2' +1'
  • Posaune 16'

Koppeln: II/I, II/P, I/P

 

Orgel (c) M. Haschke

 

Die Orgel in St. Mariä Empfängnis

Die erste Orgel der 1907 konsekrierten Kirche St. Mariä Empfängnis war ein Gebrauchtinstrument aus der kath. Kirche Gräfrath und nach 15 Jahren nicht mehr spielfähig. Ein Interims-Instrument der Firma Klais aus Bonn, das per Leihkontrakt angeschafft war, soll 1944 bei einem Bombenangriff auf Vohwinkel vernichtet worden sein. Nach dem 2. Weltkrieg wurde eine zweistufige Orgel konzipiert. Die erste Stufe errichtete die Firma Klais. Sie konnte am 24. Mai 1953 eingeweiht werden. Die zweite Stufe wurde 20 Jahre später durch die Firma Verschueren aus Heythuysen (Niederlande) und nach einer Disposition von Josef Zimmermann aufgesetzt und am 25. März 1973 von ihm eingeweiht. Im Herbst 2020 wurden Ausbesserungs- und Erneuerungsarbeiten und eine Generalreinigung durchgeführt.

Die Orgel mit dem Orgelprospekt von 1972 ist als elektrisch gesteuerte Kegellade aufgebaut und hat 28 Register, 4000 Pfeifen und einen seitlichen Spieltisch.

 

Disposition: 2 Manuale / Pedal, 28 Register

Hauptwerk

  • Quintade 16'
  • Prinzipal 8'
  • Lieblich Gedackt 8'
  • Oktave 4'
  • Blockflöte 4'
  • Quinte 2 2/3'
  • Oktave 2'
  • Mixtur 3f. 1 1/3'
  • Trompete 8'

Schwellwerk

  • Salicional 8'
  • Rohrflöte 8'
  • Singend Prinzipal 4'
  • Spitzflöte 4'
  • Prinzipal 2'
  • Sifflöte 1 1/3'
  • Sesquialter 1-3f.
  • Scharff 3-4f. 1'
  • Dulcian 16'
  • Hautbois 8'
  • Clairon 4'
  • Tremulant

Pedal

  • Prinzipalbass 16'
  • Subbass 16'
  • Prinzipalbass 8'
  • Gedecktbass 8'
  • Choralbass 4'
  • Flachflöte 2'
  • Rauschbass 3f. 2 2/3'
  • Posaune 16'

Koppeln:
II/I, II/P, I/P
2 freie Generalkomb.
1 zus. Pedalkomb.

 

Orgel in St. Mariä Empfängnis (c) M. Kerk

 

Die Orgel in St. Remigius

Aus der im Zuge des Autobahnbaus 1973 abgerissenen alten Sonnborner St.-Remigius-Kirche konnten nur verwertbare Orgel-Bestandteile gerettet werden. Die alte Orgel der Firma Stahlhuth aus Burtscheid wurde vermutlich noch 1959 auf 32 Register und 3 Manuale aufgestockt. Die erste Orgel der neuen, am 5. Juni 1976 konsekrierten Kirche war zunächst ein einmanualiges Orgelpositiv der Bonner Orgelbau-Firma Klais. Es wurde 1981 durch eine dem Kirchenraum angemessen große Klais-Orgel ersetzt, die am 9. Januar 1983 eingeweiht wurde und möglicherweise noch Bestandteile der alten Stahlhuth-Orgel enthält.

Das Instrument mit mechanischer Tasten- und elektrischer Registertraktur hat 22 Register und 2 Manuale.

 

Disposition: 2 Manuale / Pedal, 22 Register

Hauptwerk

  • Praestant 8'
  • Bourdon 8'
  • Principal 4'
  • Rohrflöte 4'
  • Superoctave 2'
  • Larigot 1 1/3'
  • Mixtur 4f. 1 1/3'
  • Trompete 8'

Schwellwerk

  • Rohrflöte 8'
  • Vox coelestis 8'
  • Singend Principal 4'
  • Nasard 2 2/3'
  • Octavin 2'
  • Terz 1 3/5'
  • Sifflet 1'
  • Scharff 3f. 2/3'
  • Schalmey 8'
  • Tremulant

Pedal

  • Subbass 16'
  • Principal 8''
  • Holzgedackt 8'
  • Octav 4'
  • Fagott 16'

Koppeln:
II/I, II/P, I/P
5 Generalsetzer
Tutti

 

Klais-Orgel in St. Remigius (c) M. Kerk

Quellen: 

Ihr Kontakt zu uns

Katholische Pfarreiengemeinschaft
Wuppertaler Westen

Edith-Stein-Str. 15
42329 Wuppertal

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