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Eingangsbereich (1)
Man betritt den Kirchenraum durch einen der beiden Eingänge rechts und links von der im Zuge des Umbaus 1972 geschlossenen Mitteltür. Dieser Umbau war wegen der Errichtung der Orgeltribüne über dem Eingangsbereich nötig geworden.
St. Bonifatius ist eine Wege- oder Prozessionskirche, und auch wir gehen jetzt an den Weihwasserbecken vorbei durch den breiten Mittelgang auf den Altarraum zu.
Altar (2)
Leicht erhöht über drei Stufen steht der Altar aus poliertem Trachyt. Auf drei Steinen, die zum Bogen geformt sind, ruht die Mensa, in deren Mitte unter einem Stein ein Kästchen eingelassen ist, das Reliquien der Hl. Ursula und des Hl. Gereon enthält. Die Ausstattung des Altars mit Reliquien geht zurück auf die Urkirche, in der die Eucharistie über den Gräbern von Märtyrern gefeiert wurde.
In den vier Ecken des Altartisches und in der Mitte wurde je ein Kreuz in die Platte gemeißelt – Hinweis auf die fünf Wundmale Christi.
Tabernakel (3)
Links hinter dem Altar steht auf einer Stele aus Trachyt der Tabernakel. Geplant und ausgeführt wurde er von Wilhelm Polders und den Werkstätten für kirchliche Goldschmiedekunst in Kevelaer. Er ist doppelflügelig; der Beschlag an den Türen und den Seitenteilen besteht aus rotem Email, die Fassungen und Zwischenstege sind hartglanzvergoldet. Sechs Bleikristalle schmücken die sechs Türplatten, kleinere Kristalle sind ober-und unterhalb der großen Kristalle als weiterer Schmuck angebracht.
Christusfigur (4)
An der weißen Wand hinter dem Altar zieht ein ca. drei Meter hoher aus schmiedeeisernen Stäben geformter Corpus Christi, entworfen vom Hildener Kunstmaler Leonhard Nienartowicz und hergestellt in der Kunstschmiede Wehler, den Blick an. Der Kreuzesstamm fehlt, allein die Umrisse des leidenden und sterbenden Heilands bilden die Kreuzesform nach. Das tief gebeugte Haupt mit der Dornenkrone und die überlangen Gliedmaße sind dynamischer Ausdruck des Leidens.
Ambo mit Leuchtern (5)
Wie zwei Kerzenleuchter und die Sedilien besteht der Ambo im vorderen rechten Teil des Altarraumes aus Schmiedeeisen.
Kirchenfenster (6)
Tageslicht erhält der Altarraum durch das dreiteilige, raumhohe, von Leonhard Nienartowicz entworfene Fenster auf der rechten Seite, das 1965 vor das bis dahin bestehende Klarglasfenster gesetzt wurde.
Drei wichtige Stationen im Leben des Hl. Bonifatius, des Pfarrpatrons, sind im unteren Drittel in den Bleiverglasungen dargestellt: Der linke Teil zeigt die Bischofsweihe, die der angelsächsische Benediktinermönch 722 empfing. Der Mittelteil stellt die Fällung der Eiche, die von den Heiden verehrt wurde, durch den Missionar dar. Mit dieser Tat überzeugte er sie von der Ohnmacht des Heidengottes Donar und der Macht des Christengottes. Das rechte Fensterdrittel zeigt, wie Bonifatius 754 von heidnischen Stämmen erschlagen wird.
In diesen drei Fensterteilen dominieren Grautöne. Nur in den Figuren gibt es farbige Glasteile.
Der Künstler Leonhard Nienartowicz gestaltete auch alle anderen Glasfenster der Kirche.
Madonnenfigur (7)
An der Stirnwand des rechten Seitenschiffes steht erhöht eine Schutzmantelmadonna, aus Lindenholz in einem Stück geschnitzt. Blumenschmuck und brennende Kerzen zeugen von der Zuwendung der Gläubigen, die den Zuspruch der Mutter Gottes suchen.
Rundfenster (8)
Acht bleiverglaste, bunte Rundfenster im oberen Drittel der Seitenwände enthalten christliche Symbole, wie die Taube, den Fisch und die Traube.
Orgel (9)
Dem Beichtstuhl gegenüber steht vor der linken Seitenwand die im Jahr 2010 erworbene Pfeifenorgel. Seit Jahren hatte es einen Fond gegeben, der extra für die Beschaffung einer neuen Orgel gegründet worden war. Für eine „neue“ Orgel reichte das Geld zwar nicht, aber die evangelische Friedenskirche in Bielefeld, die vor dem Abriss stand, bot ihre schöne Pfeifenorgel zum Verkauf an, und für diese sowie den Abbau, den Transport und den Aufbau in St. Bonifatius waren die Mittel aus dem Fond gerade ausreichend. Zwar konnte sie aus statischen Gründen und weil sie das schöne Giebelfenster teilweise verdeckt hätte, nicht auf der Orgelempore aufgestellt werden, aber in ihren Abmessungen war sie wie geschaffen für den mittleren Wandteil zwischen zwei Stützpfeilern.
Kreuzweg (10)
Hier im linken Seitenschiff, an dessen Wand die Orgel steht, gehen wir an den 14 Kreuzwegstationen vorbei auf die Taufkapelle neben dem Altarraum zu. In moderner Formensprache hat der Künstler Leonhard Nienartowicz den Leidensweg Christi gestaltet. Reliefartig bzw. als Halbplastik heben sich die Figuren und Gegenstände von den Bronzeplatten des Untergrundes ab. Jede Platte mit den bildlichen Darstellungen wurde in einem Guss geschaffen.
Taufkapelle (11)
Wesentliche Elemente der Kreuzigung und der Auferstehung hat der Künstler aufgenommen in die Gestaltung des Glasfensters in der sich anschließenden Taufkapelle: Hinter dem Taufstein aus poliertem Selters-Trachyt mit dem bronzenen Deckel sind im halbrunden, bleiverglasten Fenster das Opferlamm und eine Hand mit dem Wundmal erkennbar. Die Taube, das Zentralsymbol der Taufe, schwebt über der Mitte. Fische am unteren Rand versinnbildlichen die Gemeinschaft der Christen: Wie Fische „schwimmen“ die Menschen im Wasser der Taufe.
Der mosaikartig verzierte Kerzenständer in Kegelform neben dem Taufstein trägt die Osterkerze, ein kleinerer Ständer in gleicher Ausfertigung neben dem Tabernakel das ewige Licht. – Verteilt auf den Kirchenraum sind 12 Apostelleuchter angebracht, deren Kerzen an hohen Festtagen entzündet werden.
Orgelempore (12)
Zum Altarraum zurückgekehrt, bzw. von hier auf dem Weg durch den Mittelgang zurück zum Eingangsbereich, blicken wir hinauf auf das riesige bunte Glasfenster hinter der Orgelempore, das die ganze mittlere und obere Stirnseite ausfüllt. Nach dem Entwurf von L. Nienartowicz wurde es ausgeführt durch die Werkstatt des heimischen Glasmalers Wilhelm Brand. Es besteht aus unregelmäßigen Glasstücken in kräftigen Farben, die warm leuchten, wenn die Strahlen der Nachmittags- oder Abendsonne in die Kirche fallen.
Was ist darauf dargestellt? Ein Gemeindemitglied erinnert sich an eine Führung, die vom Künstler, der das Fenster gestaltete, durchgeführt wurde. Viele Besucher suchten – und fanden – Bedeutungen, Figuren oder Gegenstände. Sichtlich überrascht gestand der Künstler, dass er eigentlich nur an ein sich aus vielen Formen und Farben zusammensetzendes Ganzes gedacht habe!
Die Gefühle, die ausgelöst werden, wenn wir nach dem Gottesdienst und bevor wir die Kirche verlassen, hinaufschauen, sind vielleicht so vielfältig wie die bunten Glasstücke, und auch sie bedürfen keiner Deutung.
Die Zahlen im Text (in Klammern) beziehen sich auf den Grundriss (von J. Levy)
Für diese Kirche gibt es einen Informationsprospekt. Sie können ihn sich hier ansehen.
Informationsprospekt St. Bonifatius
Wir empfehlen Ihnen, diesen Flyer nicht auszudrucken. Er liegt in der Kirche zur Ansicht aus.